Globalisierung
Erst die Pandemie und der russische Angriffskrieg sowie die chinesischen Aggressionen gegen das demokratische Taiwan haben einigen Globalisierungsbefürwortern die Augen geöffnet.
DEMOKRATIE und HANDEL
Wirtschaftliche Zusammenarbeit sollte sich auch daran orientieren, ob ein Staat demokratisch regiert wird oder ob seinen Bürgern elementare Grundrechte vorenthalten werden. Deutschland braucht Rohstoffe. Die Zusammenarbeit mit undemokratischen Staaten muss immer auf das absolut Notwendige beschränkt bleiben.
weiter lesen
MULTINATIONALE KONZERNE
Multinationale Konzerne müssen in ihre Schranken verwiesen werden. Ihr Ziel der Gewinnmaximierung ist in der Regel nicht mit dem Ziel einer gerechten Verteilung des Wohlstands vereinbar.
weiter lesen
Regionalisierung statt Globalisierung
Von der Globalisierung profitieren nur multinationale Konzerne und große Hedgefonds. Aus deren Sicht lassen sich Gewinne am besten steigern, wenn die Kosten für Arbeit, Umweltschutz und Sozialsysteme minimiert werden. Auf Kosten des Wohlstands und der Gesundheit der Menschen vor Ort.
weiter lesen
In den Globalisierungsträumen der Vergangenheit wurden zwei wesentliche Aspekte vernachlässigt oder in ihrer Bedeutung heruntergespielt.
Mit der internationalen Verflechtung der Volkswirtschaften geht der regulierende Einfluss der nationalen Gesellschaften verloren.
Multinationale Konzerne mit Sitz in den USA, Japan, Südkorea oder China bestimmen dann die Regeln und können sie aufgrund ihrer wirtschaftlichen Macht auch gegen politische Widerstände (mit Hilfe von Korruption, Lobbyismus, … ) durchsetzen.
Das Hauptinteresse global agierender Unternehmen ist jedoch immer die eigene Gewinnmaximierung und nicht der Wohlstand und die Interessen der lokalen Bevölkerung.
Unternehmen übernehmen freiwillig keine Verantwortung für die langfristigen Folgen ihres Handelns.
Die einzige Wirtschaftsstrategie Deutschlands in den letzten 30 Jahren schien darin zu bestehen, möglichst viele Arbeitsplätze im eigenen Land zu schaffen bzw. zu halten.
Vorrangig wurde die Automobilindustrie gefördert, was der einfachste Weg war aber in mehrfacher Hinsicht auch ein großer Fehler war.
Das Auto hat keine Zukunft, auch nicht als Elektroauto.
Die einfache Strategie, nur auf die Quantität und nicht auf die Qualität der Arbeitsplätze zu achten, war äußerst dilettantisch und gefährlich.
Erst die Pandemie hat gezeigt, wie gefährlich die angeblich für alle vorteilhafte globale Arbeitsteilung in Wirklichkeit ist.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Reaktionen aus China, Indien, Brasilien und anderen Staaten haben zudem gezeigt, dass antidemokratische Staaten eben keine verlässlichen Wirtschaftspartner sind. Nicht wirtschaftliche Interessen dürfen den Ausschlag geben, sondern ob ein Staat demokratische Grundprinzipien respektiert, Presse- und Meinungsfreiheit garantiert, Gewaltenteilung sicherstellt und bestehende Grenzen akzeptiert.
Erst jetzt scheint sich zumindest ein Teil der deutschen Öffentlichkeit auch für die gefährlichen langfristigen Pläne Chinas zu interessieren. Einige rein profitorientierte Konzernbosse wollen allerdings trotzdem ihre Aktivitäten in China sogar noch ausbauen.
Dass viele Staaten nicht demokratisch regiert werden, schien in den Globalisierungsträumen bisher keine große Rolle zu spielen.
Global agierende Superkonzerne produzieren dort, wo die Kosten am niedrigsten und die politischen Widerstände am geringsten sind. Soziale Standards wie eine gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung sind für sie lästige Kostenfaktoren, die es ebenso zu vermeiden gilt wie Auflagen zur Reinhaltung von Luft, Wasser und Boden.
In Deutschland ließ und lässt sich jede Regierung feiern, wenn unser Land mal wieder Exportweltmeister war oder ist. Leider einer von vielen Belegen dafür, dass viele Berufspolitiker wirtschaftliche und politische Zusammenhänge nicht verstehen und die Folgen für die Zukunft nicht bedenken.
Spanien beliefert heute viele andere Länder mit Obst und Gemüse. Damit verbessert es seine Handelsbilanz und erwirtschaftet notwendige Devisen. Für die Produktion dieser Produkte werden jedoch enorme Mengen an Grundwasser benötigt, was in absehbarer Zeit zu einer extremen Wasserknappheit führen wird. Auch in Deutschland gehen vor allem Wirtschaftsunternehmen äußerst verschwenderisch mit Trinkwasser um. Nicht selten beziehen sie Wasser zu verbilligten Preisen und teilweise sogar mit Ausnahmegenehmigungen, trotz der Gefahren für die Wasserversorgung der Bevölkerung.
Wenn internationale Konzerne in Staaten, in denen sie bisher sorglos Raubbau an den natürlichen Ressourcen betreiben konnten, erhebliche Schäden angerichtet haben auf Widerstand stoßen oder keine Ressourcen mehr zur Verfügung stehen, ziehen sie
weiter. Zurück bleibt die einheimische Bevölkerung, deren Lebensgrundlagen rücksichtslos zerstört wurden. Das ist die Form der Globalisierung, die uns als für alle vorteilhaft verkauft werden soll.
Ziel der Weltkonzerne ist es auch, ein einheitliches Konsumverhalten zu erzeugen. Ein Produkt soll möglichst ohne regionale Anpassungen auf allen Märkten verkauft werden können. Schon heute kann man Werbespots, die im deutschen Fernsehen laufen, in anderen europäischen Ländern nur in einer anderen Sprache sehen. Die Ironie dabei ist, dass dafür Models (also Darsteller) eingesetzt werden, die nichts typisch Französisches, Britisches, Italienisches oder Deutsches an sich haben. Menschen mit Migrationshintergrund tauchen in allen Werbekampagnen vermehrt auf, weil es in allen Ländern eben viele Migranten gibt.
Es wird eine vermeintlich weltoffene und alle verbindende Multikultur propagiert, die in Wirklichkeit eine graue, beliebige Einheitskultur ist. Menschen mit heller Haut und blonden oder roten Haaren sind in Werbespots inzwischen viel seltener zu sehen als Menschen mit afrikanischem Aussehen.
In Deutschland haben Politiker von CDU, SPD, FDP und Grünen jahrelang zugelassen, dass wichtige Industrien extrem geschrumpft sind, weil in China und anderen asiatischen Ländern viel billiger produziert werden kann. Aber warum kann dort billiger produziert werden? Weil die Staaten den Unternehmen nur lächerlich geringe Steuern abverlangen. Weil Staaten wie China, Indien etc. ihren Bürgern kaum nennenswerte Dienstleistungen, soziale Absicherung und Altersvorsorge bieten. Umweltstandards werden, wenn überhaupt, kaum eingefordert, dafür sorgen eine korrupte Verwaltung und korrupte Politiker.
Besonders absurd wird es, wenn Staaten großzügig deutsche Entwicklungshilfe erhalten, während die einheimische reiche und korrupte Oberschicht kaum Steuern zahlt. In vielen Ländern fühlen sich die lokalen politischen Kasten nicht mehr für das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung verantwortlich. Sie haben die Aufgaben des Katastrophenschutzes, der Hungerhilfe und der Versorgungssicherheit an internationale Hilfsorganisationen delegiert.
So wie jeder arbeitsfähige Mensch grundsätzlich selbst für seinen Lebensunterhalt aufkommen muss, so sollte auch jeder Staat zunächst selbst in die Pflicht genommen werden, seinen Bürgern ausreichend Nahrung, Medikamente, medizinische Versorgung und ein menschenwürdiges Zuhause zu bieten. Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens auch ein Blick auf die Größe der Militärhaushalte vieler Entwicklungsländer.
Die Globalisierung sollte die nationale Produktion ergänzen, aber nicht ersetzen. Jeder Staat sollte den überwiegenden Teil der lebensnotwendigen Produkte und Güter im eigenen Land herstellen.
Warum? Ganz einfach, damit die lokale Bevölkerung eine Chance hat, das für ihren Lebensunterhalt notwendige Einkommen selbst zu erwirtschaften. Lokal produzierte Kleidung, Schuhe, Haushaltswaren etc. senken nicht nur die Transportkosten, sondern schaffen auch Arbeitsplätze vor Ort. Eine Verlagerung der gesamten Produktion in die asiatischen Länder führt langfristig zur Verarmung der einfachen Bevölkerung in allen anderen Regionen.
Absurd wird es, wenn ein europäisches Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels Arbeitskräfte in asiatischen Ländern anwirbt und nach Europa holt, um dann die in Europa produzierten Waren wieder nach Asien zu exportieren.
Deutschland muss Waren exportieren, um entsprechende Devisen für den Import von Rohstoffen, Waren, Agrarprodukten etc. und für die Urlaubsreisen seiner Bürger ins Ausland zur Verfügung zu haben. Ein Exportüberschuss bedeutet aber, dass mehr exportiert wurde, als benötigt wurde. Für diesen Überschuss wurden allerdings Rohstoffe benötigt, die das Land nicht hat, es wurden Fachkräfte benötigt, die immer weniger werden, es wurden Flächen bebaut, die immer knapper werden und es wurden Energie und Wasser verbraucht, die ebenfalls immer knapper werden. Ein Exportüberschuss steigert nicht mehr unseren Wohlstand, sondern zehrt ihn aus.